Hamburg bietet gelungene Plattform für die Zukunft des Bauens
Interessante Menschen, spannende Themen und inspirierende Locations: So präsentierte sich das Dialogformat HEINZE SELECT seinen rund 100 Teilnehmern – darunter Inhaber*innen, Partner*innen und Geschäftsführerende aus 40 renommierten Planungsbüros im In- und Ausland. Bereits zum vierten Mal hatte HEINZE zu diesem beliebten Klassentreffen geladen und erneut zeigten sich die Teilnehmenden sichtlich beeindruckt. Nachdem die Veranstaltung im letzten Jahr pausieren musste, wusste man das lockere Zusammensein und den hochkarätigen Austausch live, fern aller Bildschirme, besonders zu schätzen.
Nach der erfolgreichen Premiere 2017 in der Elbphilharmonie in Hamburg, fortgeführt 2018 in Kopenhagen und 2019 in Antwerpen hatte die Heinze GmbH am 2. und 3. September erneut nach Hamburg eingeladen. Nicht von ungefähr, verkörpert doch die größte deutsche Hafenstadt Weltoffenheit und Wandlungsfähigkeit. Mit heute über 1,8 Millionen Einwohnern wächst die dynamische Stadt wie kaum eine andere in Deutschland. Entsprechend bewegt sich Hamburg im Spannungsfeld zwischen dem Erhalt seines maritimen Erbes und einem zukunftsfähigen Weiterbau.
Fokus: Klimaschutz, Stadtentwicklung und klimagerechte Lösungen
Gemeinsam mit seinen 29 Unternehmenspartnern fokussierte sich das Programm vor allem auf Aspekte des Klimaschutzes und klimagerechte Lösungen in der Architektur. Unterschiedliche Perspektiven der Beiträge waren bewusst gewählt, um einen möglichst breit gefächerten, interdisziplinären Austausch anzuregen. Dazu gehörten Bauprojekte wie ein Holzhybridhochhaus in der HafenCity ebenso wie das UNESCO-Welterbe Hamburg und mögliche Klimaziele für die Bauwirtschaft.
Stadtentwicklung, Buddelschipp und Seemannsknoten
Unverkennbar spielt das Wasser eine prägende Rolle in Hamburg – immerhin nehmen die Wasserflächen 8 % der Stadt ein. Und so startete der Donnerstag mit einem Rundgang durch die HafenCity. Die Tour vermittelte vor allem die Weiterentwicklung der ursprünglichen Hafenfläche, deren starke planerische und wirtschaftliche Dynamik und die damit verbundenen Herausforderungen. Hier entstehen neue Maßstäbe einer ambitionierten integrierten Stadtentwicklung, die lokale Bedürfnisse und globale Anforderungen angemessen verbindet.
Bei typischem Hamburger Wetter ging es nun vom Land aufs Wasser, genauer gesagt an Bord der J.R. TOLKIEN – Buddelschiff, Seeknotenkurs und kulinarische Leckerbissen aus der Kombüse inklusive. Das 1964 als Schleppschiff gebaute und in den 1990er-Jahren komplett restaurierte und zum luxuriösen, 42 m langen Segelschoner umgebaute Schiff bot eine authentische Location, um Hamburg vom Wasser aus zu erleben. Gerüstet mit allem, was den Geist und den Körper verwöhnt. Hamburger durch und durch, führte Jörn Löding entlang des Flusspanoramas durch „seinen“ Hafen. Für Schmunzeln und verständiges Nicken sorgte Buddelschiffbauer Oliver Binikowski: Auch im Miniaturformat ist detailgenaue Planung elementar. Denn die kleinen Modelle der Segelschiffe können nur erfolgreich in die Flasche – die Buddel – gezogen und aufgerichtet werden, wenn die Berechnungen stimmen. Als Erinnerung gab es für jeden unserer Gäste ein personalisiertes „Buddelschipp“. Ob Achtknoten, Stoppersteck oder Palstek – er hat sie alle drauf: Hannes Werner demonstrierte die Belastbarkeit und Einsatzorte unterschiedlicher Knoten und lud unsere Gäste ein, sich am ein oder anderen zu versuchen.
Kulinarischer Hochgenuss und spannende Perspektiven
Szenenwechsel mit Dress-up im Hotel 25hours HafenCity und anschließendem Bustransfer ins FÜNF-Sterne-Superior-Hotel THE FONTENAY, ein skulpturaler Solitärbau aus drei verschliffenen Kreisen im Grundriss. Zum Empfang traf man sich auf der Terrasse und ließ den Blick in den Park am Ufer der Außenalster schweifen. Als Martin Murphy das Gebäudekonzept erläuterte, ließ sich unmittelbar nachvollziehen, wie die geschwungenen Fassaden mit dem umgebenden Park interagieren, wie jeder Blickwinkel von innen und außen neue Perspektiven und Räume eröffnet. Insgesamt 18 Stockwerke wird das Holzbauhochhaus „Roots“ umfassen, das Murphy als innovatives Projekt für die HafenCity anschließend vorstellte. Dabei werden alle Obergeschosse mit massiven
Holzdecken und -innenwänden errichtet, was sich sowohl in verminderten CO2- und Lärm-Emissionen sowie einem guten Raumklima zeigen wird.
Einen erhellenden Blick warf der Kunsthistoriker, Journalist und Autor Dr. Ralf Lange auf die Geschichte der Speicherstadt und des Kontorhausviertels. Die beiden monofunktionalen und sich ergänzenden Gebiete wurden 2015 zum UNESCO-Welterbe ernannt. Mit ihrem Verbindungsnetz aus Straßen, Kanälen und Brücken sowie der modernen Backsteinarchitektur der Bürohauskomplexe bilden sie ein bedeutsames und erhaltenswertes Erbe der Menschheitsgeschichte.
Eindrücklich und eindringlich gleichermaßen stellte der Meteorologe, engagierte Klimaforscher und Mitautor des Weltklimaberichtes Professor Dr. Dirk Notz die Zusammenhänge zwischen Bauwirtschaft und Klimawandel dar. Und stellte mögliche Ziele für die Baubranche vor.
Geschichte(n), Ausklang und Resümee
Der zweite Tag der 04 HEINZE SELECT führte die gut gelaunte Gruppe ins Museum für Hamburgische Geschichte. Die facettenreiche Entwicklungsgeschichte der Stadt Hamburg von ihren Anfängen um 800 bis zur Gegenwart zählt zu den größten stadthistorischen Museen Europas.
Inspiriert von zwei erlebnis- und erkenntnisreichen Tagen in Hamburg lud das Team von HEINZE SELECT zu einem abschließenden Lunch und verabschiedete sich mit seinen 29 Unternehmenspartnern von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Eine Fortsetzung im nächsten Jahr ist ausdrücklich erwünscht. Wohin die Heinze GmbH dann einlädt, bleibt spannend – und der Anspruch berechtigterweise hoch.